Was ist eine psychosomatische Behandlung?

In der letzten Zeit häufen sich die psychosomatischen Erkrankungen. Immer mehr Patienten sind betroffen. Da stellt sich die Frage: was sind psychosomatische Krankheiten und wie können sie behandelt werden? Deshalb ist es angebracht, dieses Phänomen etwas näher zu beschreiben. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern Psyche und Soma zusammen. Bei der Psyche handelt es sich um die Seele, während Soma in etwa Körper bedeutet. Der Hintergrund ist, dass jede körperliche Beschwerde sich auch auf die Seele auswirkt. Andersherum wirkt sich jede psychische Belastung auch auf das körperliche Wohlbefinden aus. Das hat zur Folge, dass es viele körperliche Beschwerden oder Krankheiten gibt, die seelischen Ursprungs sind.

Welche psychosomatischen Krankheiten treten häufig auf?

Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die einen psychischen Ursprung haben. Zu den häufig auftretenden Beschwerden gehören folgende:

  • Schlafstörungen
  • Essstörungen
  • Angstzustände

Schlafstörungen treten sehr oft auf. Sie äußern sich durch Schwierigkeiten beim Einschlafen und in nächtlicher Unruhe. Tagsüber sind die betroffenen Personen zumeist müde und abgeschlagen. Dadurch leidet auch die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Wahrscheinlich erlebt es jedoch jeder Mensch hin und wieder, dass es Schwierigkeiten beim Einschlafen gibt. Das ist dann aber noch kein Problem. Nur wenn dieses Phänomen häufig, also mehrmals pro Woche auftritt, sollte nach der Ursache geforscht werden.

Essstörungen äußern sich entweder durch eine chronische Appetitlosigkeit oder durch einen permanent anhaltenden Hunger. In sehr schlimmen Fällen tritt auch die gefährliche Bulimie auf. Dann sollte ein Facharzt für psychosomatische Erkrankungen aufgesucht werden.

Bei den Angstzuständen kann es sich um Unsicherheiten oder schwerwiegende Versagensängste handeln. Mitunter treten auch schwere Depressionen auf. Aber auch diese Probleme lassen sich mittlerweile erfolgreich behandeln, sodass die Patienten wieder ein ganz normales Leben führen können.

Körperliche Beschwerden aufgrund psychosomatischer Krankheiten

Mitunter treten psychosomatische Beschwerden gar nicht als reine psychische Probleme auf. Oftmals treten ganz andere Symptome auf. Dazu gehören insbesondere:

  • Schmerzzustände unterschiedlicher Art
  • Hauterkrankungen
  • Tinnitus
  • Schwindel
  • Magengeschwüre

Es gibt noch sehr viele weitere Symptome, die aufgrund von psychosomatischen Ursachen auftreten können. Das Problem besteht jedoch darin, dass häufig lediglich die Symptome behandelt werden, ohne den eigentlichen Ursachen auf den Grund zu gehen. Wer beispielsweise mit Rücken- oder Gelenkschmerzen zum Arzt geht, bekommt in der Regel Salben und Schmerzmittel verschrieben. Damit ist es zwar möglich, die Schmerzen zu lindern, aber nicht die Ursache zu bekämpfen.

Das gleiche Problem besteht auch bei vielen anderen Krankheitssymptomen. Hat jemand Magenbeschwerden oder Hautreizungen, dann verschreibt der Arzt dem Patienten häufig entsprechende Medikamente. Dass es sich jedoch oftmals um psychosomatische Erkrankungen handelt, wird gerne übergangen. Dazu fehlt vielen Haus- und Fachärzten nicht nur der erforderliche Blick, sondern es fehlt vielmehr häufig die Zeit. Um eine psychosomatische Ursache für körperliche Probleme diagnostizieren zu können, braucht ein Arzt die nötige Zeit, sich mit seinem Patienten zu befassen.

Welcher Arzt stellt eine psychosomatische Erkrankung fest?

Das derzeit größte Problem besteht darin, dass der Hausarzt meistens nicht in der Lage ist, eine psychosomatische Erkrankung als solche zu erkennen. Die Diagnose ist nicht ganz einfach und zudem aufwendig. Daher fehlt es den Hausärzten zumeist an der Zeit. Mittlerweile werden aber Fortbildungen für alle Ärzte angeboten. Der Hintergrund ist der, dass die psychosomatische Grundversorgung verbessert werden soll.

Sofern ein Arzt an einer solchen Fortbildungsmaßnahme teilgenommen hat, kann er die psychosomatische Grundversorgung seiner Patienten übernehmen und diese auch bei den Krankenkassen abrechnen. Je früher eine psychosomatische Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Therapiechancen.

So lassen sich psychosomatische Beschwerden behandeln

Die Behandlung bringt zumindest eine deutliche Linderung der Beschwerden. Meistens ist sogar eine vollständige Heilung möglich, sodass der Patient wieder ganz normal und vor allem ohne Beschwerden leben kann. Die Therapie ist jedoch, nicht wie es von vielen anderen Krankheiten bekannt ist, mit Tabletten und Medikamenten möglich. Diese werden zusätzlich verabreicht, aber der Ansatz liegt eher in der Aufarbeitung der Ursache für die Beschwerden. Daher kann eine psychosomatische Behandlung auch eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Der Aufwand lohnt sich aber, weil damit eine erheblich bessere Lebensqualität realisiert werden kann.

Die Ursache herausfinden

Zunächst muss die Ursache für die Beschwerden gefunden werden. Das ist nicht immer einfach, weil die betroffene Person selbst nicht so ganz genau weiß, woran es liegen könnte. In solch einem Fall ist ein erfahrener Therapeut auf jeden Fall eine große Hilfe. Häufige Ursachen sind unter anderem:

Es gibt jedoch noch zahlreiche weitere Ursachen, die zu psychosomatischen Krankheitsbildern führen. Zunächst muss der Therapeut ein Vertrauensverhältnis zu seinem Patienten herstellen, damit dieser sich der Behandlung öffnet. Nur dann kann in ausführlichen Gesprächen die Ursache ermittelt werden.

Eine individuell abgestimmte Therapie beginnen

Umso genauer der Auslöser für die gesundheitlichen Probleme bekannt ist, desto besser lässt sich eine auf den Patienten abgestimmte Therapie einleiten. Dazu gehören zumeist auch Entspannungsübungen. Diese werden individuell auf den Erkrankten zugeschnitten und an seinen Alltag angepasst. Dadurch hat er die Möglichkeit, sie jederzeit durchzuführen, sobald ihm danach ist. Die Übungen zur Entspannung lassen sich in den Arbeitsalltag integrieren.

Besonders wichtig ist es auch, das Selbstwertgefühl des Patienten zu steigern. Wer schon von vornherein Zweifel an sich und seinen Fähigkeiten hat, bekommt oftmals Schwierigkeiten bei der Arbeit und im privaten Umfeld. Es muss auch gelernt werden, Probleme zu lösen und nicht einfach beiseite zu schieben oder sie zu verdrängen. Durch die Verdrängung werden sie immer schlimmer und sind in irgendeiner Form dauerhaft präsent.

Fazit

Psychosomatische Erkrankungen nehmen kontinuierlich zu. Deshalb bilden sich inzwischen auch viele Ärzte auf diesem Gebiet weiter, damit die psychosomatische Grundversorgung verbessert werden kann. In fast allen Fällen ist eine Therapie für betroffene Patienten möglich, sodass sie wieder ein ganz normales und glückliches Leben führen können.

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