Schaut man in asiatische Länder, gehört der Mund-Nasen-Schutz bereits seit Jahrzehnten zum Bild der Menschen. Hierzulande ist er erst seit der Corona-Krise stark nachgefragt zu sein. Manche betroffenen Länder, wie etwa unsere Nachbarn Österreich, setzen schon seit einigen Wochen eine Pflicht zum Tragen des Schutzes beim Einkaufen oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln um. Doch Wissenschaftler und Mediziner gleichermaßen sind sich, durchforstet man die gängigen Medien, unschlüssig. Während die einen den Nutzen klar sehen, sind andere skeptisch, sehen das Tragen eines Mundschutzes gar als kritisch an. Doch was sagen die Spezialisten?
Jugendlicher mit einem Mundschutz
Foto: Alexandra_Koch / pixabay.com
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) und Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der beste Schutz gegen eine Ansteckung, auch mit dem Corona-Virus, die Händehygiene. Ebenso gilt es generell, die Husten- und Nies-Etikette einzuhalten. Als sinnvoll zeigt sich zudem das Abstandhalten. Diese Punkte sind allerdings nicht nur zu aktuellen Corona-Krise wichtig, sondern grundsätzlich wegen der Grippewelle und anderen Infektionen. Doch auch bei den unzähligen Bakterien, die es in vielen Bereichen zu finden gibt, ist diese Art der Hygiene angebracht.
Auch der VDBW, der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte stützt diese Verhaltensregeln. Dabei sind diese nicht nur im öffentlichen Raum zwingend erforderlich, sondern ebenso im persönlichen Umfeld. Hinzukommt, dass das Vermeiden von Menschengruppen in Zeiten der Pandemie richtig und sinnvoll ist. Bei der Nutzung von Mundschutz hingegen spalten sich die Geister. Generell ist es nicht schädlich, eine FFP2-Schutzmaske oder eine Chirurgische-Schutzmaske zu besitzen. Allerdings finden sich nach Angaben des RKI keine Belege dafür, das der Mund-Nasen-Schutz das persönliche Risiko für eine Ansteckung mit dem Grippe- oder Corona-Virus verringert.
Vielmehr kann das Tragen einer Maske laut WHO in einigen Situationen sogar das falsche Sicherheitsgefühl erzeugen, sodass andere Hygienemaßnahmen vernachlässigt würden. Dennoch zeigt sich, dass viele Menschen versuchen, sich durch eine solche Maske beim Sprechen oder Rufen vor den Tröpfchen zu schützen.
Der eigentliche Zweck einer Atemschutzmaske liegt darin, andere vor den Infektionen des Trägers zu schützen. So sind sie etwa für Chirurgen gedacht, damit aus deren Atemtrakt möglicherweise infektiöse Tröpfchen nicht auf einen Patienten oder gar das Operationsgebiet übergehen können. Daher ist es durchaus sinnvoll im Falle eines Infekts, eine Mund-Nasen-Schutzmaske zu tragen, um andere Menschen nicht mit dem Erreger anzustecken. Das funktioniert laut Medizinern allerdings nur, wenn der Atemschutz kein Ventil hat. Zudem spielt hier die zeitliche Komponente eine Rolle. Denn durch den eigenen Atem wird die Maske unweigerlich feucht. Wer diese also länger trägt, sollte diese zwei- bis dreimal am Tag wechseln.
Hinzukommt, das eine Atemschutzmaske keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Zwar wird ein Großteil der Tröpfchen abgefangen, dennoch können einige wenige den Schutzraum verlassen. Um so wichtiger ist es daher, auf seine Hygiene im Allgemeinen zu achten. Der Griff in die Augen oder an die Nase mit ungewaschenen Händen ist zu vermeiden.
Insofern ist es sinnvoll, einige selbst genähte Masken herzustellen. Mit diesen kann man sich und die Mitmenschen ausreichend schützen und minimiert die Viruslast. Professionelle Atemschutzmasken würden so auch nicht aus dem Markt gezogen und stünden denen, die sie tatsächlich benötigen, dem medizinischen Personal, in ausreichender Menge zur Verfügung. Viel mehr Augenmerk sollte stattdessen auf die Schmierinfektion gelegt werden.
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