Antibiotika und Covid-19 – eine Gefahr?

Covid-19 ist in aller Munde. Die Pandemie hält die ganze Welt in Atem und wird noch lange Zeit ein Gesprächsthema bleiben. Während diverse Impfstoffe langfristig Hilfe versprechen, haben nicht wenige Menschen auf Antibiotika gesetzt. Es stellt sich die berechtigte Frage, ob Antibiotika bei einer Covid-19 sinnvoll ist oder eine unberechenbare Gefahr darstellt.

Was ist Covid-19?

Covid-19 ist die Abkürzung für „Corona Virus Disease 2019“. Es handelt sich um eine Viruserkrankung, die erstmals Anfang 2020 in Europa auftrat. Ursprung des Corona-Virus ist vermutlich China, wobei die dortige Fledermaus-Population als sogenanntes Virus-Reservoir infrage kommen. Der Virus führt zur Erkrankung der Lunge, wobei das Spektrum der Symptome sehr unspezifisch ist. Dieses reicht von Symptomfreiheit über einen leichten Husten bis hin zu grippeähnlichen Erkältungssymptomen. Insbesondere bei älteren Patienten ist ein schwerer Verlauf bis hin zum Tod festzustellen. Besonders an diesem Erreger ist, dass er nicht nur die Lunge angreifen kann, sondern sich auch in anderen Organsystemen manifestiert. Langfristige Folgen von Covid-19 sind noch nicht abschließend geklärt. Covid-19 hat sich seit Anfang 2020 auf der ganzen Welt ausgebreitet. Im Rahmen dieser Ausbreitung stieg die Verschreibung von Antibiotika rapide an.

Wirkung von Antibiotika

Antibiotika sind verschreibungspflichtige Medikamente, die zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden. Die Wirkung der Antibiotika kann sich, abhängig von Herstellung und Zusammensetzung, unterscheiden. Einige Varianten töten die Bakterien ab, anderen verhindern die Ausbreitung im Körper. Eine Wirkung gegen Viren tritt nicht ein. Das Problem: Antibiotika unterscheiden nicht zwischen „schlechten“ und nützlichen Bakterien. Eines der sehr beliebten Antibiotika ist Azithromycin. Es handelt sich um ein Breitspektrum-Antibiotikum, das insbesondere bei Luftweginfektionen wie Lungenentzündung oder Bronchitis verschrieben wird. Insbesondere im Rahmen der Covid-19-Pandemie traten diese Symptome besonders oft auf. Aus diesem Grund wurden vielfach Antibiotika bei Covid-19-Patienten verschrieben.

Gefahren von Antibiotika und Covid-19

Problematisch ist, dass Antibiotika nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren wirken. Werden Antibiotika nun bei Vorliegen einer Covid-19-Erkrankung verschrieben, wird das Virus selbst nicht durch das Medikament bekämpft. Nicht nur, dass die Verschreibung von Antibiotika bei Covid-19 beziehungsweise Viruserkrankungen allgemein sinnlos und teuer ist, es besteht eine viel größere Gefahr: Werden Antibiotika vermehrt und unnötig verschrieben, bilden Bakterien langfristig Resistenzen. Viele Antibiotika könnten auf lange Sicht quasi wirkungslos werden. Dabei befinden sich Mediziner in einem Dilemma: Covid-19-Patienten, die viele Wochen auf einer Intensivstation liegen, werden zwangsweise mit Antibiotika behandelt. Durch Katheter und Schläuche besteht ein erhöhtes Risiko einer bakteriellen Infektion. Dadurch befeuert Covid-19 direkt und indirekt die Verabreichung von Antibiotika. Aus diesem Grund bedarf es einer schnellen Aufklärung.

Aufklärung könnte helfen

Mediziner allgemein und auch Hausärzte sollten verantwortungsbewusster mit Rezepten für Antibiotika umgehen. Gleichzeitig müssen Patienten aufgeklärt werden. Nicht wenige Menschen lassen sich Antibiotika sogar präventiv zum Schutz vor Covid-19 verschreiben. Folglich kann nur durch Aufklärung die Entwicklung und Ausbreitung von Resistenzen bei Bakterien nachhaltig verhindert werden.

Fazit

Covid-19 ist in aller Munde und viele Menschen haben Angst vor dem Virus. Aus diesem Grund werden beispielsweise viele Preise für Grippe- und Erkältungsmittel deutlich beeinflusst. Vergessen werden allerdings „Nebenwirkungen“ wie eben das vielfach unnötige Verschreiben von Antibiotika. Es bleibt nur zu hoffen, dass schnell reagiert wird und der Einsatz von Antibiotika zügig und nachhaltig eingeschränkt wird.