Folgen von Übergewicht und Adipositas

Das Problem des Übergewichts und der krankhaften Fettsucht (Adipositas) wird vor allem in den westlichen Industrieländern ein immer größeres Thema. Alleine in Deutschland ist inzwischen mehr als die Hälfte der gesamten Bevölkerung übergewichtig. Darunter fallen etwa 20 Prozent auf die von der WHO anerkannten Krankheit „Adipositas“. Dabei ist es gesundheitlich so wichtig, dass das Körpergewicht im Rahmen gehalten wird.

Zahlen besagen, dass nur ca. ein Drittel
der erwachsenen deutschen Bundesbürger ein gesundheitlich unbedenkliches Gewicht auf die Waage bringt. Erschreckend ist zudem die Tatsache, dass auch immer mehr Kinder und Jugendliche bereits in den Bereich der Adipositas fallen. Mindestens 15 Prozent des deutschen Nachwuchses hat massive Probleme mit Übergewicht und das Ende von diesem gesundheitsgefährdenden Trend, ist längst noch nicht abzusehen.

BMI gibt erste Aufschlüsse über Gesundheitsrisiko

Übergewicht und vor allem Adipositas schränken nicht nur die Lebensqualität ein, sondern beinhalten vor allem schwere gesundheitliche Risiken und Folgen. Ob ein Mensch an Übergewicht oder Adipositas leidet, wird allgemein mit dem sogenannten BMI-Rechner ermittelt. Die Rechenformel zeigt an, ob der Betroffene übergewichtig ist bzw. bei welchem Adipositasgrad er eingestuft wird. Menschen, die dem dritten Grad angehören, haben einen BMI, der größer ist als
40, und gehören damit zu den gesundheitlich am Gefährdetsten.

BMI Übergewicht Adipositas

Der BMI gibt Aufschluss über das Maß des Übergewichts. – Foto: meds4all.com

Die BMI-Tabelle ist allgemeingültig und unterteilt das menschliche Körpergewicht in:

  • BMI kleiner als 18,5 = Untergewicht
  • BMI zwischen 18,5 und 24,9 = Normalgewicht
  • BMI zwischen 25,0 und 29,0 = Präadipositas
  • BMI zwischen 30,0 und 34,9 = Adipositas Grad 1
  • BMI zwischen 35,0 und 39,9 = Adipositas Grad 2
  • BMI ab 40,0 = Adipositas Grad 3

Erste Anzeichen von Übergewicht

Viele gehen davon aus, dass sich Übergewicht zunächst nur im vermehrten Gewicht und Körperumfang äußert, sich aber keine Beschwerden zeigen. Doch bereits geringes Übergewicht nimmt Einfluss auf die Gesundheit und den Körper. Die allgemeine Fitness lässt oftmals nach und auch die Atmung trägt Schaden. Öfter ist bereits bei geringem Aktivitätslevel Kurzatmigkeit bzw. Schnappatmung zu beobachten. Zudem leiden Menschen mit Übergewicht häufiger unter vermehrtem Schwitzen. Auch die Gelenke leiden schnell unter dem überschüssigen Gewicht und verursachen beim Betroffenen Schmerzen.

Hält das Übergewicht weiter an, besteht das Risiko an ernsthaften Folgeerkrankungen zu leiden. Hierzu zählen unter anderem:

  • Diabetes mellitus
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Fettstoffwechselstörungen (Cholesterin, etc.)
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Schlaganfälle
  • Herzinfarkte
  • Schlafapnoe (Atemaussetzer in der Nacht)
  • Erkrankungen der Gelenke (Arthrose, etc.)
  • Koronare Herzkrankheit
  • Arteriosklerose
  • Krebserkrankungen
  • Depressionen
  • Gallensteine

Diese sind allerdings nur ein Auszug aus der Liste von möglichen Risiken und Folgeerkrankungen. Die Lebenserwartung von Übergewichtigen sinkt buchstäblich mit jedem überschüssigen Kilo.

Typ-2-Diabetes

Während der Typ-2-Diabetes früher auch als Altersdiabetes bezeichnet wurde, da überwiegend nur
ältere meist übergewichtige Menschen daran erkrankt sind, leiden heute auch immer mehr Kinder und Jugendliche unter dieser Form des Diabetes. Als Gründe werden von den Medizinern mangelnde Bewegung und Übergewicht angegeben. Die Körperzellen sprechen nämlich immer weniger auf Insulin an.
Insulin ist ein körpereigenes Hormon und wird in der Bauchspeicheldrüse produziert. Die Zahl der Erkrankungen steigt jedes Jahr kontinuierlich an.

Störung des Fettstoffwechsels

Bei zu viel Körpergewicht können sich auch die Anteile der Blutfette stark verändern. Das gute HDL-Cholesterin sinkt in seinem Wert und das schlechte LDL-Cholesterin steigt in seinem Wert an. Als Folge erhöht sich die Gefahr einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Bluthochdruck (Hypertonie)

Bei vielen adipösen Patienten wird im Laufe der Zeit Bluthochdruck festgestellt. Fettleibigkeit und Bluthochdruck sind fest miteinander verbunden. Je weiter das Körpergewicht zunimmt, umso mehr steigt das Risiko für Bluthochdruck. Dreiviertel aller Fettleibigen haben mit Hypertonie zu kämpfen.

Das metabolische Syndrom

Adipöse Menschen bei denen gleichzeitig Bluthochdruck, Diabetes und eine Fettstoffwechselstörung auftreten, leiden unter dem sogenannten metabolischen Syndrom. Im englischsprachigen Raum wird dieses auch gerne das „tödliche Quartett“ genannt, da es das Risiko für einen Schlaganfall und Herzinfarkt maßgeblich erhöht.

Brisant daran ist zudem die Tatsache, dass mit steigendem Gewicht auch die Schwierigkeit steigt, den Bluthochdruck mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Auch hier ist die Kombination dafür verantwortlich, dass sich das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich erhöht.

Fettleber

Bei krankhaftem Übergewicht kann es auch zu Beeinträchtigungen im Bereich der Leber kommen. Ernährt der Mensch sich dauerhaft zu fetthaltig, dann kann die Leber verfetten und begünstigt dann
die Entstehung von anderen Lebererkrankungen. Manchmal kann das sogar zu einer Leberzirrhose führen. Insbesondere vermehrtes Bauchfett gilt hier als gefährlich.

Schlafapnoe

Auch das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom ist ein weitverbreitetes Problem bei übergewichtigen Menschen. Mit steigendem Übergewicht steigt auch die Gefahr, dass es in der Nacht zu lebensgefährlichen Atemaussetzern kommen kann. Während dieser Apnoen verringert sich der Sauerstoffgehalt im Blut, wobei die Schlafenden oftmals diese Aussetzer gar nicht mitbekommen.

Erst im weiteren Verlauf und anhaltendem Übergewicht können sich die Atemaussetzer verschlimmern. Aus diesem Grund muss eine Vielzahl der Adipösen in der Nacht eine Sauerstoffmaske tragen, damit das geregelte Atmen sichergestellt werden kann. Nächtliche Atemaussetzer tragen zudem dazu bei, dass der Schlaf nicht erholend ist. Im Tagesverlauf kommt es dann nicht selten zu Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen.

Depressionen

Bestehende Schönheitsbilder der Gesellschaft können dazu führen, dass sich übergewichtige und adipöse Personen in ihrer Haut unwohl fühlen. Ein vermindertes Selbstgefühl entsteht nur allzu schnell. In Kombination mit einem Gefühl sozialer Ausgrenzung kann sich daraus eine ernsthafte Depression entwickeln.

Erhöhtes Krebs- und Sterberisiko

Verschiedene Studien gehen von einem engen Zusammenhang zwischen dem Grad des Übergewichts und verschiedenen Krebserkrankungen aus. Insbesondere gastrointestinale- und hormonbedingte Karzinome entstehen häufiger bei Übergewicht. Männer haben zudem ein erhöhtes Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Übergewichte Frauen erkranken nach der Menopause häufiger an Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs oder Eierstockkrebs. Die Sterberate, der durch Adipositas verursachten Krebserkrankungen, liegt bei Männern bei etwa 4 Prozent und bei Frauen bei ca. 14 Prozent.

Auch die allgemeine Sterblichkeit wird in einen linearen Zusammenhang zum steigenden BMI gebracht. Das geringste Sterberisiko weisen Menschen mit einem BMI zwischen 18.5 und 24.9 auf. Mit steigendem Übergewicht erhöht sich das Mortalitätsrisiko aufgrund des häufigen Auftretens von schwerwiegenden Begleiterkrankungen, wie Hypertonie, Diabetes, Herzerkrankungen oder eben auch Krebserkrankungen.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass krankhaftes Übergewicht (Adipositas) das Leben verkürzt und zu einem verfrühten Tod führt. Daher gilt Adipositas nach dem Konsum von Tabak als die zweithäufigste, vermeidbare Todesursache. Übergewichtige, die sich den Kampf mit ihren Kilos stellen, können ihr Leben um viele weitere Jahre verlängern. Außerdem senkt jedes Gramm weniger die Gefahr für Folgeerkrankungen.

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