Hörbeschwerden – Die Folgen von schlechtem Hören

„Wer nicht hören will, muss fühlen.“ Es gibt wohl niemanden, der diesen Spruch nicht kennt. Besonders Kinder hören ihn zuhauf. Mit einer kleinen Abwandlung, nämlich indem das „will“ durch „kann“ ausgetauscht wird, lässt sich der Spruch auf Personen mit Hörschwierigkeiten beziehen. Warum? Weil Menschen, die unter Hörbeschwerden leiden, sich zum einen vermehrt auf ihre Gefühle und Intuition verlassen müssen, zum anderen aber auch, weil mit dem Hörverlust eine Menge Emotionen aufkommen. Betroffene fühlen sich nicht selten von der Gesellschaft ausgeschlossen und gehen zudem Treffen mit anderen Menschen aus dem Weg. Als Nicht-Betroffener macht man sich oft keine Gedanken darüber, doch schlechtes Hören hat fatale Auswirkungen auf die seelische Verfassung. Die weitreichenden Folgen sollen im Folgenden näher erläutert werden.

Merkmale von Hörbeschwerden

Obwohl Hörbeschwerden recht leicht erkennbar sind, lohnt es sich, einen Blick auf die Merkmale der Krankheit zu werfen. Die offensichtlichsten Merkmale von Hörbeschwerden sind beispielsweise, dass der Betroffene ungewöhnlich laut Radio hört oder fernsieht sowie das Telefon oder die Klingel überhört. Gleichzeitig können Hörgeschädigte aber auf paradoxe Art und Weise zunehmend Probleme mit lauten Geräuschen haben. Am Telefon oder auch in realen Gesprächen wird immer wieder nach der Wiederholung der vom Gegenüber gesagten Worte verlangt. Hierdurch werden die Kommunikation und das Beisammensein mit anderen Menschen nicht selten als Herausforderung angesehen, die eine Menge Stress mit sich zieht. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Betroffene sich aus dem sozialen Leben zurückziehen. Die Unterhaltung mit anderen erfordert durch die erhöhte Konzentration eine Menge Energie, die Betroffene oft abgeschlagen und erschöpft zurücklässt. Hörgeschädigte werden bei Treffen mit mehreren Menschen nicht selten sogar nervös oder reagieren gereizt.

Auswirkungen der Hörschwierigkeiten

Die Auswirkungen der Hörbeschwerden sind weitreichender als Nicht-Betroffene in der Regel erahnen. Durch das schlechte Hören und dadurch, dass die Stimmen der Mitmenschen nicht selten sogar verzerrt im Ohr des Betroffenen ankommen, tritt bei den meisten Patienten das Gefühl auf, aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu sein. Unterhaltungen gestalten sich als immer schwieriger und Mitmenschen benötigen eine Menge Geduld und Empathie, die nicht alle von ihnen aufbringen können. Das häufige Nachfragen, was das Gegenüber nun gesagt hat, ist Menschen mit Hörbeschwerden zudem oft sehr unangenehm. Hierdurch entsteht die oben bereits beschriebene Isolation: Betroffene meiden Kontakt mit Menschen(gruppen), um zum einen nicht zu viel Kraft zu verlieren und sich zum anderen nicht blamieren zu müssen. Nicht selten können Hörbeschwerden so weit gehen, dass der Patient eine Depression entwickelt. Misstrauen gegenüber Menschen und Umwelt wächst zum einen, weil nicht mehr verstanden wird, ob die anderen möglicherweise (schlecht) über einen reden, zum anderen, weil Warnsignale, zum Beispiel ein Hupen im Straßenverkehr, nicht mehr oder nur noch unzureichend wahrgenommen werden. Auch häufiges Erschrecken gehört zum Alltag eines Hörgeschädigten. Es wird schlichtweg nicht mehr gehört, wenn sich jemand von hinten „anschleicht“, was immer wieder auch Angstzustände auslösen kann.

Diagnose

Wird die Diagnose vom HNO-Arzt bestätigt, werden ein oder zwei Hörgeräte verordnet, die zuvor durch eine Reihe von Tests und Untersuchungen wie der Hals-Nasen-Ohrenuntersuchung, der Ohrenspiegelung und Hörtests perfekt an die Problematiken des Patienten angepasst sind. Hochwertige Hörgeräte erhalten Sie sowohl online, als auch bei einem ansässigen Hörgeräteakustiker. In beiden Fällen wird oft erneut ein Hörtest gemacht, um die Arzt-Diagnose zu stärken.

Den Gang zum HNO-Arzt sollten Betroffene keinesfalls aus Scham oder ähnlichen Gründen scheuen. Hörgeräte können den bis dahin beschwerten Alltag ungemein verbessern und zu einem ganz neuen Lebensgefühl beitragen.

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