Internetabhängigkeit und Computersucht

Die Bundesregierung ließ Studien durchführen, welche zu dem Ergebnis führten, dass hierzulande circa 560 Tausend Menschen von Internet- und Computersucht betroffen sind. Darüber hinaus werden nach Schätzungen mehr als 2 Millionen weitere Personen in Deutschland als besonders gefährdet eingestuft. Das Alter liegt beim Großteil von ihnen im Bereich von 14 bis 24 Jahren.

Was versteht man unter Internetabhängigkeit oder Computersucht?

Internetabhängigkeit, Internetsucht oder auch Computersucht sind Bezeichnungen für eine maßlose Internetnutzung, die sich negativ auf das Verhalten und die Gesundheit der betroffenen Personen auswirken kann.

Hierbei unterscheidet man 3 Kernbereiche, innerhalb derer eine über das normale Maß hinausgehende Möglichkeit der Internetnutzung gegeben sein kann.

1. Die Nutzung von Computerspielen
2. Die Nutzung sexueller Inhalte
3. Kommunikation bzw. schriftliche Kontakte über E-Mails, Chatrooms, Foren usw.

Wie bemerkt man ob jemand internetabhängig ist?

Von Internetsucht oder Internetabhängigkeit spricht man dann, wenn Menschen mehrere Tage lang das Internet im übertriebenen Maße nutzen. Wenn Betroffene permanent in Gedanken den Internetaktivitäten nachhängen, auch dann, wenn sie gar nicht vor dem Computer sitzen. Wenn sie bei verwehrtem Zugang zum Internet unruhig und nervös werden, sich Entzugserscheinungen einstellen, die mit Panik oder gar depressiven Verstimmungen einhergehen. Wenn die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit in der Schule oder im Beruf in zunehmendem Maße nachlässt.

Die Folgen von Internetabhängigkeit und Computersucht

Computersucht kann gravierende Folgen nach sich ziehen. In vielen Fällen führt Internet- oder Computersucht zu Verhaltensstörungen sowie zum Vernachlässigen oder gar zum Abbruch zwischenmenschlicher Kontakte, was zum vollkommenen sozialen Rückzug beitragen kann. Extreme Computersucht kann so weit führen, dass Betroffenen die Zeit für wichtige Dinge des Alltags fehlt, sodass sie die Körperpflege und Hygiene, oder sogar die Nahrungsaufnahme vernachlässigen.

Bei welchen Menschen besteht ein erhöhtes Risiko für eine Computersucht?

Zu den Risikogruppen zählt man jene Menschen, bei denen bereits Probleme im zwischenmenschlichen Bereich vorliegen oder eine Neigung zu gestörtem Verhalten besteht. Sie flüchten in eine virtuelle Ersatzwelt, um den Druck und den Problemen im realen Leben zu entfliehen. Ein in der Realität unerfülltes Bedürfnis nach Kommunikation wird auf virtuelle Weise befriedigt. Computerspiele vermögen den Schein eines gesellschaftlichen Aufstiegs zu vermitteln, wodurch der Pflicht einer Auseinandersetzung mit der persönlichen Realität aus dem Wege gegangen wird.

Therapieansätze

Da der Computer und die Kommunikation über das Internet im beruflichen sowie im privaten Alltag heutzutage selbstverständlich ist und immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist eine völlige Enthaltsamkeit bei der Computersucht im Vergleich zu anderen Süchten, wie z. B. einer Drogen- oder Alkoholsucht wohl kaum erreichbar.

Das Therapieziel besteht folglich nicht darin, den Zugang zum Internet grundsätzlich zu untersagen, vielmehr gilt es Betroffene dazu anzuleiten richtig mit der Nutzung von Computer und Internet umzugehen.

Ein wichtiger Punkt der Therapie ist dabei, die Antwort darauf zu finden, welche Faktoren die Auslöser für die Internetabhängigkeit sind.

Falls es schwerpunktmäßig soziale Probleme sind, so können Bemühungen unternommen werden, den Betroffenen Anstöße für andere Formen der Freizeitgestaltung zu geben, wobei er hierbei die Möglichkeit hat, mit anderen Menschen zusammenzukommen und Kontakte zu knüpfen. Eine Familientherapie kann in dem Fall sinnvoll sein, wenn vorwiegend Probleme in der Familie vorhanden sind.

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