Wer sich mit der lästigen Infektion Nagelpilz (med.: Onychomykose, Nagelmykose) infiziert hat, sollte nicht leichtfertig damit umgehen. Nagelpilz ist die am meisten verbreitete Nagelerkrankung und der Pilz kann sowohl die Finger- als auch die Fußnägel befallen. Die Erkrankung ist sehr hartnäckig und die Behandlung oft langwierig und erfordert viel Geduld der Patienten. Im Folgenden werden Ursachen, typische Symptome und die beste Behandlung erklärt.
Ursachen einer Nagelpilzinfektion
Die am häufigsten vorkommende Erregerart für Nagelpilz sind Dermatophyten (Fadenpilze), seltener sind Schimmel- oder Hefepilze dafür verantwortlich.
Die Pilze ernähren sich vom Keratin der Nägel, leben also als Parasiten im Nagelgewebe. Unbehandelt kann es bis zum vollständigen Verlust des Nagels kommen, weil er immer weiter befallen und somit zerstört wird. Bei einer Nagelpilzinfektion sind zu 80% die Zehen betroffen. Eine Infektion am Fingernagel ist sehr viel unwahrscheinlicher, da an den Zehen meistens das bessere Wachstumsklima herrscht. Durch Socken und Schuhe entsteht ein feuchtes, warmes Milieu, was ideal für das Pilzwachstum ist.
Mikroverletzungen an den Zehennägeln durch falsche Nagelpflege oder zu enge Schuhe können eine Eintrittspforte für Nagelpilzerreger darstellen und machen es dem Erreger leicht, sich einzunisten.
Wer behauptet, Nagelpilz sei nicht ansteckend, hat den Übertragungsweg nicht verstanden. Eine Nagelmykose ist hochansteckend und wird über die Kontaktinfektion entweder an infizierten Flächen oder durch Kontakt zu einer erkrankten Person übertragen. Deshalb ist die Ansteckungsgefahr an öffentlichen Orten an denen barfuß gelaufen wird deutlich erhöht. In Schwimmbädern, Saunen oder Umkleidekabinen sollte man nur mit Badeschlappen laufen und in Hotelzimmern am besten immer Socken tragen.
Ein weiterer Risikofaktor ist eine unbehandelte Fußpilzinfektion. Der Pilz breitet sich auf der Haut des Fußes bis zu den Zehen hin aus und befällt letztendlich den Nagel. Deshalb sollte Fußpilz schnellstmöglich behandelt werden.
Menschen mit Durchblutungsstörungen (insbesondere Diabetiker oder Raucher), einem geschwächten Immunsystem aber auch die Altersgruppe ab 65 Jahren sind einem größeren Risiko ausgesetzt, an einer Nagelpilzinfektion zu erkranken.
Typische Symptome von Nagelpilz
Um Nagelpilz rechtzeitig behandeln zu können ist es wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen.
Im Anfangsstadium kommt es zu einer Verfärbung des betroffenen Nagels. Der Nagel färbt sich weiß oder bräunlich-gelb und hat seinen Glanz verloren. Im späteren Verlauf beginnt der Nagel sich zu verdicken und verhornt, bis er sich schließlich vom Nagelbett abhebt und bröckelt. Im Endstadium löst sich der Nagel komplett ab und es kommt zum Totalverlust. Eine weitere Komplikation bei Nicht-Behandlung kann eine Entzündung des Nagelbettes sein. Dadurch kann der Betroffene starke Schmerzen bekommen.
Anfangs greift der Pilzerreger meistens den Nagelrand an und arbeitet sich dann weiter durch die Unterseite der Nagelplatte bis hin zur Nagelwurzel. Je früher mit einer Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto schneller verläuft die Heilung.
Behandlungsarten von Nagelpilz
Eine Nagelpilzinfektion kann nicht selbstständig heilen, sondern muss immer medikamentös behandelt werden. Wer zu lange wartet riskiert den Verlust seines Nagels und starke Schmerzen.
Für die Behandlung von Nagelpilz kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Es kommt vor allem auf Art und Schweregrad der Infektion an. Das Wichtigste ist, die Behandlung kontinuierlich und so lange durchzuhalten, bis sich der Nagel einmal komplett erneuert hat. Das kann bei Fingernägeln 6 Monate und bei Fußnägeln sogar bis zu 12 Monate dauern.
Ist mehr als die Hälfte des Nagels, die Nagelwurzel oder mehr als zwei Nägel betroffen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In diesen Fällen wird meist eine Kombinationstherapie mit einem Mittel für die äußerliche Behandlung und Tabletten zum Einnehmen empfohlen.
Zur äußerlichen Behandlung gibt es pilzabtötende Nagellacke, die wasserfest oder wasserlöslich sind, oder Cremes zum Auftragen. Die Präparate dazu gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Die antimykotischen Tabletten oder Kapseln zum Einnehmen müssen von einem Arzt verordnet werden und sind nur mit Rezept erhältlich.
Bei sehr hartnäckigen Fällen kann eine Lasertherapie mit einem kurzgepulsten Laser effektiv sein. Die Therapieart ist nebenwirkungsarm und greift gezielt den Pilzerreger an, wobei die gesunde Nagelsubstanz verschont bleibt. Diese Methode ist jedoch sehr teuer und wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Wer Diabetiker ist, andere chronische Erkrankungen hat oder immungeschwächt ist, sollte Nagelpilz nicht ohne Begleitung eines Arztes behandeln. Auch Schwangere, Stillende oder Kinder sollten einen Arzt aufsuchen.
Prävention einer Nagelpilzinfektion
Wie kann man Nagelpilz am besten vorbeugen? Es gibt ein paar einfache Tricks, die das Risiko einer Infektion deutlich senken:
- Eigenes Nagelpflegeset benutzen.
- Handtücher nicht mit anderen Familienmitgliedern teilen und regelmäßig wechseln.
- Wäsche und Socken bei mindestens 60°C waschen oder Hygienespüler verwenden.
- Schuhe und Socken desinfizieren und täglich wechseln.
- Atmungsaktive und bequeme Schuhe (z.B. aus Leder) tragen.
- In Schwimmbad, Sauna, Hotel oder an anderen öffentlichen Orten nicht barfuß gehen.
- Nach dem Duschen Füße und Zehen insbesondere Zehenzwischenräume gründlich abtrocknen.
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