Wer hat sich nicht schon einmal heiser geschrien? Bei einem spannenden Fußballspiel, auf einem Konzert der Lieblingsband oder bei einer hitzigen Diskussion. Doch nicht immer müssen Emotionen mit im Spiel sein, wenn die Stimme erhoben oder außergewöhnlich viel benutzt wird, ebenso gibt es sogenannte Vielsprecher: Menschen mit Berufen, die täglich hohe kommunikative Anforderungen stellen. Dazu zählen Lehrer, Erzieher oder Callcenter-Mitarbeiter, die ihre Stimme ständig überlasten und dadurch häufig von Stimmproblemen und Heiserkeit betroffen sind.
Stimmprobleme: Ursachen
Töne entstehen durch Schwingungen der Stimmlippen, die waagrecht im Kehlkopf liegen und genau wie der Kehlkopf vollständig mit Schleimhaut ausgekleidet sind. Sind wir heiser, hat sich die Schleimhaut im Kehlkopf entzündet, woraufhin die Stimmlippen anschwellen. Diese können sich aufgrund der Verdickung nicht mehr richtig öffnen und schließen, so wie es für den Stimmbildungsprozess eigentlich nötig wäre. Wird die Stimme zum Beispiel durch zu lautes Reden überstrapaziert, können auch die an den Stimmlippen hängenden Stimmbänder anschwellen und sich nicht mehr richtig schließen.
Die Folgen dürften jedem bekannt sein: Im Hals kratzt es, die Stimme wird rau, klingt belegt und versiegt im schlimmsten Fall sogar ganz. Heiserkeit ist ein typisches Symptom bei Erkältungskrankheiten oder einer Überlastung der Stimme, kann aber bei Vielsprechern auch chronisch, also zum dauerhaften Zustand werden.
Ein weiterer Faktor, der dazu führt, dass Personen, die viel sprechen, heißer werden, ist das Austrocknen der Mund- und Rachenschleimhaut. Normalerweise überzieht ein Sekret-Film unsere Schleimhaut in dieser Region. Intensives Sprechen sorgt dafür, dass dieser Film versiegt – die Stimme wird heiser, im Hals kratzt es und Hustenreiz setzt ein.
Was Sie selbst gegen Heiserkeit tun können
Um die trockene Schleimhaut wieder zu regenerieren, ist es wichtig, ihr ausreichend Flüssigkeit zurückzugeben. Trinken Sie hierfür täglich zwei bis drei Liter Mineralwasser oder besser warme, ungesüßte Tees. Erhöhen Sie zudem die Luftfeuchtigkeit im Raum, denn trockene Heizungsluft schadet den Schleimhäuten nur noch mehr. Das funktioniert gut mit Hilfe von Wasserschüsseln, die Sie im Raum aufstellen, oder feuchten Handtüchern, die Sie über die Heizung legen.
Berufsbedingte Vielsprecher können außerdem Folgendes beachten:
- Versuchen Sie, möglichst immer mit halblauter Stimme zu sprechen, das schont die Stimmbänder. Wenn Sie mit Kindern arbeiten, können Sie, um gegen den Lärmpegel anzukommen, eine Klingel benutzen, damit die Kinder zur Ruhe kommen.
- Flüstern Sie bei bestehender Heiserkeit nicht, das strengt die Stimmbänder noch mehr an.
- Gönnen Sie sich mehrfach täglich Sprechpausen. Das entspannt nicht nur die Stimme, sondern dient auch der mentalen Erholung.
- Obgleich Sie vielleicht kein Opernsänger sind, so können Sie dennoch vor einem stimmlich anstrengenden Tag ein paar Aufwärmübungen machen. Dehnen Sie etwa sanft Ihren Kehlkopf, indem Sie mehrmals hintereinander Gähnen.
- In akuten Fällen können Sie frei verkäufliche Präparate lutschen, die den ausgetrockneten Sekret-Film befeuchten und die Stimme somit schnell wieder funktionstüchtig machen.
Stimmprobleme: wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
Wenn die Heiserkeit immer und immer wieder auftritt, sollten Sie sich vom Arzt untersuchen lassen. Gleiches gilt, wenn Atemnot und zunehmendes Engegefühl in der Brust hinzukommen. Auch im Falle von unerklärlicher Heiserkeit, also wenn Sie Ihre Stimme keinesfalls überbelastet haben, sollten Sie sich durchchecken lassen – hier kann eventuell Kehlkopfkrebs die Ursache sein.
Treten bei Jungen im Jugendalter häufig Phasen mit Heiserkeit auf, ist das kein Grund zur Sorge: Eine raue und belegte Stimme ist ein ganz normales Zeichen für den Beginn des Stimmbruchs.
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