Wie super ist Superfood wirklich?

Superfoods sind derzeit in aller Munde. Zahlreiche Ernährungswissenschaftler preisen sie an und schreiben darüber in ihren Blogs. Chia-Samen, Goji-Beeren, Matcha oder Açai – es gibt einen regelrechten Hype um diese Früchte und Samen. Sie weisen einen hohen Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien auf. Aufgrund ihrer hohen Nährstoffdichte sollen sie sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Der Begriff „Superfoods“ wirkt sehr modern – schnell vergisst man da, dass es sich eigentlich um klassische Naturprodukte handelt. Dabei kommen Superfoods auch, aber nicht nur aus südlichen Ländern.

Exotisches Superfood

Chia-Samen

  • Es gibt schwarze und weiße Chia-Samen.
  • Sie enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Proteine, Eisen und Vitamine. Chia-Samen haben doppelt so viel Kalium wie Bananen, drei Mal mehr Eisen als Spinat, fünf Mal mehr Kalzium als Milch und drei Mal mehr Antioxidantien als Heidelbeeren.
  • Vermengt man die Chia-Samen mit Flüssigkeit, verändern sie ihre Konsistenz und werden gelartig. In dieser Form können Chia-Samen die Verdauung fördern. Außerdem wird der Blutzucker reguliert. Das Sättigungsgefühl hält lange vor, was Heißhunger auf Süßes hemmt. Das ist auch der Grund, weshalb Chia-Samen empfohlen werden, wenn man abnehmen möchte.

Verwendung: In den Salat oder das Müsli, in selbstgebackenem Brot, im Smoothie, als veganer Ei-Ersatz oder zum Andicken von Suppen und Saucen. Aus Chia-Samen lässt sich außerdem eine zuckerfreie, gesunde Chia-Marmelade herstellen.

Goji-Beeren

  • China ist das Hauptanbaugebiet der Goji-Beere. Die Ernte der Früchte erfolgt dort zwischen August und Oktober. Sie können in getrockneter Form oder auch im Rohzustand verzehrt werden.
  • In der alten chinesischen Medizinheilkunst (TCM) wird schon lange die Goji-Beere als natürliches Heilmittel, unter anderem gegen Hypertonie (Bluthochdruck) und Diabetes eingesetzt. Aufgrund ihrer Zellschutzeigenschaften soll die Beere sogar gegen Krebs vorbeugend wirken. Sie enthält zahlreiche Vitamine (Vitamin A, B, C und E), essentielle Aminosäuren und außerdem mehr Eisen als Spinat.
  • Verwendung: Goji-Beeren können pur verzehrt werden, schmecken aber auch lecker als Topping auf dem Salat oder Müsli.

Einheimisches Superfood

Äpfel

  • Ein Apfel enthält mehr als 30 Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
  • Der regelmäßige Verzehr von Äpfeln soll Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes, Asthma und Lungenfunktionsstörungen vorbeugen. Zudem soll er das Risiko reduzieren, an Krebs (vor allem Lungen- und Darmkrebs) zu erkranken. Dafür machen Befürworter dieser These die im Apfel enthaltenen Polyphenole und Pektine verantwortlich. Ballaststoffe helfen bei Durchfall und Verstopfung.

Verwendung: klassisch als Apfelmus oder Apfelkuchen, aber auch zu Salat, als Chutney oder als Snack für zwischendurch.

Grünkohl

  • Enthält reichlich Vitamin C, E und A sowie die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen. Zudem versorgt er uns mit sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien.
  • Grünkohl soll die Verdauung fördern, den Cholesterinspiegel senken, das Sättigungsgefühl fördern und Heißhungerattacken hemmen.

Verwendung: als Salat, Gemüse, Smoothie oder in Form von Grünkohlchips (dafür den Backofen auf die niedrigste Stufe Umluft stellen und den Grünkohl knusprig backen. Tipp: Backofentür einen Spalt offen lassen, dass der Wasserdampf entweichen kann. So können die Chips schön knusprig werden).

Grundsätzlich ist die wissenschaftliche Wirkung von Superfoods nicht nachgewiesen. Sie sollten, wie jedes andere Lebensmittel auch, mit Bedacht gekauft und gegessen werden. Ein Allheilmittel können auch Superfoods nicht sein. Wie unten aufgeführt, bringen sie auch ein paar Nachteile mit. Verteufeln muss man sie deswegen aber nicht, sondern sie einfach als das sehen, was sie sind: eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Für einen rundum gesunden Lebensstil ist eine ausgewogene Ernährung essentiell. Dabei geht es nicht darum, zu hungern und auf einzelne Lebensmittel komplett zu verzichten. Gerade im Winter ist es wichtig, schlank und gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Es gibt verschiedene Programme, die Sie dabei unterstützen, Ihren Stoffwechsel auf Trab zu halten.

Was bringen Superfoods? Die Vor- und Nachteile in der Übersicht

Vorteile Nachteile
Superfoods enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Antioxidantien. Superfood ist relativ teuer. Beispiel: 1 kg Chia-Samen in Bio-Qualität kostet ca. 12 €.
Superfoods sorgen für Abwechslung im Speiseplan und sehen in Gerichten schmackhaft aus. Superfoods werden in ihrem Herkunftsland oft getrocknet, wie beispielsweise die Goji-Beere. Was sie letztendlich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen noch enthalten, ist nicht nachgewiesen.
Wer sich mit Superfood beschäftigt und dieses einkauft, achtet in der Regel grundsätzlich mehr auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Die Aufnahme von Antioxidantien kann die Wirkung einiger Medikamente beeinträchtigen.

·       Goji-Beeren stehen unter dem Verdacht, die Wirkung blutverdünnender Medikamente zu beeinflussen, die dann im Körper weniger gut abgebaut werden. Vermehrte Blutungen können die Folge sein.

·       Saponine, die beispielsweise in Chia-Samen vorkommen, können zu einer Entzündung der Darmschleimhaut führen.

·       Amaranth-Getreide enthält Gerbstoffe, die bewirken können, dass Vitamine und Mineralstoffe weniger gut vom Körper aufgenommen werden.

Wegen der langen Transportwege und der Gefährdung des Bestands sind exotische Superfoods auch ökologisch nicht ganz unbedenklich.
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