Wut und Aggressionen abbauen und bewältigen

Die Neigung zu Wutausbrüchen und aggressivem Verhalten ist für die Betroffenen selbst und für ihr soziales Umfeld eine starke Belastung. Einige Tricks können helfen, mit Aggressionen richtig umzugehen und sie bewusst abzubauen, bevor sie in zwischenmenschlichen Beziehungen Schaden anrichten können.

Gefühle wie Wut und Aggression annehmen

Negative Emotionen, die zu aggressivem Verhalten führen, sind Teil jedes menschlichen Lebens. Verschiedene Faktoren wie Charakter, Erziehung und soziales Umfeld bestimmen, wie ein Mensch Ärger und Wut zeigt und damit umgeht. Die meisten Menschen erlauben sich gelegentlich einen Zornesausbruch, wenn bestimmte Umstände im Berufs- oder Privatleben Ärger oder Enttäuschung hervorrufen. Zeigt jemand jedoch grundsätzlich und auch ohne bestimmten Anlass ein aggressives Verhalten, kann dies zu einem erheblichen Problem werden. Menschen, die eine hohe Aggressionsbereitschaft zeigen, sollten gezielte Maßnahmen zum Abbau dieser negativen Emotionen setzen, um berufliche und private Beziehungen nicht zu belasten.

Gefühle wie Ärger, Frustration, Enttäuschung und Verzweiflung, die zu unkontrollierten Ausbrüchen führen, müssen jedoch bewusst wahrgenommen und analysiert werden, um sie gezielt zu bekämpfen. Wer Wut unterdrückt oder ihr nicht auf den Grund geht, macht das Problem auf lange Sicht gesehen nur schlimmer. Je nachdem, welche Umstände den aggressiven Impulsen zugrunde liegen, können unterschiedliche Maßnahmen und Therapieansätze helfen, Zornausbrüche zu kontrollieren und in einer Weise auszuleben, die für den Betroffenen selbst und seine Mitmenschen verträglich ist.

Aggressive Impulse richtig ausdrücken

Jeder Mensch kennt das Gefühl, dass in Momenten großer Frustration das Bedürfnis wächst, sich mit lauter Stimme von den negativen Gefühlen zu befreien. Wird ein solcher Impuls spürbar, sollte der Betroffene diesem auf jeden Fall nachgeben, denn wird er unterdrückt, brechen Zorn und Ärger irgendwann so stark durch, dass sie kaum mehr kontrollierbar sind. Allerdings sollte der verbale oder körperliche Ausdruck der Aggression nicht im Beisein anderer Menschen erfolgen, sondern in einem intimen Rahmen, wo er niemanden verletzen oder ängstigen kann.

Wut und Aggressionen konstruktiv abbauen

Therapeuten raten Menschen, die zu Aggressionsausbrüchen neigen, beim Auftreten negativer Spannungen einen abgeschiedenen Ort wie etwa einen Wald, eine Stelle in der Nähe einer stark befahrenen Straße oder eine Eisenbahnbrücke aufzusuchen, um sich der Wut dort mit lautem Gebrüll oder Schreien zu entledigen. Mit dem kräftigen Ausstoßen der Emotionen tritt sofort ein entlastender Effekt ein, der wie eine Reinigung auf die Seele wirkt und die aufgestauten Aggressionen an die Oberfläche kehrt. Tritt der aggressive Impuls akut auf, kann es helfen, laute Musik aufzudrehen und mitzuschreien oder mitzusingen. Wichtig ist immer, dass das Gebrüll im Lärm untergeht und von niemandem wahrgenommen werden kann.

Eine langfristig äußerst effektive – und zudem sehr gesunde – Art, ständigen aggressiven Impulsen Herr zu werden, ist die Ausübung einer anstrengenden Sportart. Durch die körperliche Ertüchtigung werden auch seelische Spannungen und Verkrampfungen gelöst. Gleichzeitig sorgt der Anstieg des Serotonin-Spiegels für Glücksgefühle, die negative Emotionen neutralisieren oder ins Positive umkehren. Ob Laufen, Radfahren, Boxen oder Tanzen, jede Trainingseinheit befreit von seelischem Druck und bringt den Betroffenen einem Leben ohne Wutausbrüche ein Stück näher.

Um das tägliche Privat- und Familienleben zu schützen, sollten Menschen, die ihrem Ärger lauthals Luft machen müssen, einen Raum in der Wohnung auswählen, in den sie sich in akuten Situationen zurückziehen können. Gezielte Atemübungen helfen, eine innere Harmonie zu finden und die Wut auf friedliche Weise zu verarbeiten. Ein Boxsack, ein Kissen oder ein anderer weicher Gegenstand sollte in diesem Raum immer zur Verfügung stehen, um aufgestaute Aggressionen durch harmlose Schläge abzubauen.

Bei chronischer Aggression hilft eine Therapie

Viele Menschen zeigen unkontrollierte Wutausbrüche schon bei kleinsten Vorkommnissen, da sie unter ständiger Überbelastung, einer unglücklichen Beziehung oder traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit leiden. Wird beruflich bedingter Stress oder sogar ein Burn-out-Syndrom als Ursache für die Aggressionen vermutet, sollte unbedingt therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch wenn Menschen ihre Wutimpulse aufgrund negativer Erfahrungen in ihrer Kindheit nicht kontrollieren können, sollte eine Gesprächstherapie erfolgen, um die genauen Ursachen zu definieren und zu verarbeiten. Vielen Menschen ist nämlich gar nicht bewusst, warum sie zu aggressivem Verhalten neigen. Liegt die Frustration in der Beziehung, kann eine Paar- oder Familientherapie helfen, um die Konflikte zu lösen und damit den Grundstein für ein friedliches Zusammenleben zu legen.

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